In Österreich gehören viele KMUs in den Bereichen Energietechnik, Umwelttechnik, Smart Controls & Automation zu den Branchenführer*innen. Im internationalen Umfeld haben sie jedoch oft Schwierigkeiten, über die Rolle des Zulieferers hinauszukommen. Das Forschungsprojekt “IPEnergy” hat es sich zur Aufgabe gemacht, dies mit einer „neuen Innovationsmethodik“ zu ändern und den Weg zu internationalen Projekten für KMUs zu ebnen.
Mangelndes Know-how als Herausforderung für KMUs
In vielen Fällen können österreichische KMUs nur eine kleine Rolle bei internationalen Projekten einnehmen. Mangelndes Know-how in der internationalen Projektentwicklung (IPE) und der fehlenden Umsetzung eigener IPE-Projekte. Darüber hinaus gibt es im Gegensatz zu anderen Export- oder Qualitätsmanagementprojekten keine etablierten Methoden oder Software-Tools für IPEs, die die Erfolgschancen erhöhen und das allgemeine Risiko mindern können. Gerade IPE-Projekte weisen jedoch eine höhere Risiko- aber auch Gewinnspanne auf als normale Exportprojekte. Es wird also eine spezifische Methodik benötigt, um die Projekte erfolgreich durchzuführen.
Das Projekt IPEnergy als Lösungsansatz
Das Projekt IP-Energy beabsichtigt, Expert*innen sowie Mitarbeiter*innen von KMUs aus den betroffenen Branchen zusammenzubringen. Gemeinsam soll eine durchgängige „Methodik für die Entwicklung von internationalen Projekten“ erarbeitet werden. Im Rahmen des Projekts werden auch …
- ein „anwenderorientiertes Methoden-Set“, sowie
- ein „digitales Management- und Controlling-Werkzeug“
entwickelt, die den KMUs zur Verfügung stehen. Mit Hilfe dieser Instrumente sollen KMUs in der Lage sein, internationale Projekte systematisch und strukturiert zu entwickeln und erfolgreich umzusetzen.
Die Innovationsmethodik der IPEnergy
Die von der Arbeitsgruppe entwickelte Methodik berücksichtigt verschiedene Aspekte, darunter:
- Analyse der technischen Anforderungen von internationalen Kund*innen
- Analyse der länderspezifischen Anforderungen (Normen, Recht, Steuern, usw.)
- Analyse der Finanz- und Förderungsplanung für Auslandsprojekte
- Gesamtplanung zur Entwicklung und Abwicklung der IPE-Projekte
- Digitalisierung der Projektvorbereitung und -abwicklung mittels digitaler Werkzeuge
- Risikoanalyse und Management der Absicherungsmaßnahmen für Auslandsprojekte
- Schulungs- und Beratungsmodule für Projektmitarbeiter*innen in KMUs unter Nutzung hybrider Lehrformate für die wichtigen Phasen der IPE
- Unterlagen-Set zur Projektpräsentation für inter-/nationale Banken und Förderstellen
- Dissemination der Projektergebnisse, in wissenschaftlichen und praxisnahen Medien
Das Forschungsprojekt auf einen Blick:
- Titel: “IPEnergy – Entwicklung von Internationalen-Projekten (IPE) für die Alternativenergie Branche – mittels Digitalisierung”
- Wer: Fachhochschule Technikum Wien, Europäisches Zentrum für Erneuerbare Energie Güssing GmbH, AEE – Institut für nachhaltige Technologien, SynCraft Engineering GmbH, SOLAH GmbH, Guiding
Innovators GmbH, Gotwald & Gotwald Consulting KG, TPA European & Technology Consultants GmbH, SOLID Solar Energy Systems GmbH, Pink GmbH, Power Solutions Energieberatung GmbH. - Was: Im Rahmen des Forschungsprojektes soll eine Innovationsmethodik für KMUs erstellt werden.
- Wie: Durch Arbeitsgruppen, die aus verschiedenen Forschungseinrichtungen und KMUs aus den Branchen Energietechnik, Umwelttechnik, Smart Controls & Automation bestehen, sollen
Methoden-Sets sowie verschiedenen Werkzeuge erarbeitet werden. - Fördernummer: FFG #895530
- Dieses Projekt wird aus Mitteln des Klima- und Energiefonds gefördert und im Rahmen des Energieforschungsprogramms 2018 durchgeführt.